[19] Thommes op demm Äck °

Diese Benennung wurde oft verwendet, um die beiden “Thommeshäuser” voneinander unterscheiden zu können. Auch dieses alte Haus fiel, wie in jenen Jahren üblich, der Erweiterung der Straße zum Opfer. Es lag quer zur Straße an der Gabelung der Straße zur “Schüpp” und der zur “Eener Seit”. Dieses Haus war gewiss ein Ableger des Stockhauses “Thommes”. Ich erlebte hier die Familie von Franz Spoo jun. und seiner Frau Maria, “Thommes Marie”, geborene Neuerburg, die aus Fleringen kam. Deren Kinder waren: die älteste Tochter Susann, später mit Nikolaus Morgens verheiratet, der Sohn Heinrich und die jüngste Tochter Marie jun., heute verheiratet mit Albert Niessen.

Ferner erlebte ich hier die damals noch lebende Mutter von Franz Spoo, Susanna, geborene Schaal, die aus Kopp stammte. Ihr bereits verstorbener Gatte, Johann Spoo, stammte aus dem gegenüberliegenden Stockhaus. Er war der Bruder von Franz Spoo sen. (Ich werde mich irgendwann schlau machen, wer genau in “Thomnes op dem Ecken” vor diesem Ehepaar Spoo/Schaal gewohnt hat).

Rechtwinklig an dieses “Thommeshaus” angebaut, so längs der Straße in Richtung “Een Sejt”, standen noch zwei alte, ehemalige Wohnhäuser: “Schackmanns” und “Kochs”. Im ehemaligen Schackmannshaus wurde Josef Meyer, genannt “Schackmanns Jusef”, geboren. Später zog er in das jetzige “Schackmanns”. In diesem ehemaligen alten “Schackmanns” befand sich seit meinem Gedächtnis “Thommes hir Baakes” (das Backhaus).

Das daran anschließende “Kochs”, vom vormaligen Familiennamen Koch herrührend, wurde bis zum Umzug in das heutige, an der Straße zur “Schüpp” liegende “Kochs”, von der Familie Cloos bewohnt. Aus der Überlieferung weiß ich, dass der Großvater von Friedrich Cloos aus Dasburg kam und dass dessen Frau den Namen Koch trug. Über die oft sehr ironischen Aussprüche des “Alten Cloos” amüsiert man sich noch heute. Als eines Tages ein gutsituierter Freier um die Hand der hübschen Tochter Magdalena anhielt, betrachtete ihn der Alte Cloos sehr argwöhnisch. Als der Freier beim Weggehen seinen noblen Hut vom Mantelbrett nahm, sagte Herr Cloos, der in gewissen Situationen stets Hochdeutsch sprach: “Nimm nur ja den Meinen nicht, du hast ja doch nichts Gescheites.” Besagter Freier soll dann nie mehr gekommen sein. Zu seinem Spezialfreund “Houpert” sagte er einmal, auf dessen Frau bezogen: “Houpert, du hast ein beredtes Weib.”

Das neue, später auch “Cloos” genannte Haus, wurde in den zwanziger Jahren gebaut.