Das ehemalige alte Schulgebäude hatte zwei Klassenräume und trug bis zum Neubau der jetzigen Grundschule, „Op dem Briehl“, Anno 1967, die Bezeichnung Katholische Volksschule. Erbaut wurde sie im Jahre 1902.
Hier gab es einen Hauptlehrer und eine zugeordnete Lehrerin. Bei meiner Einschulung, im Jahre 1934, war das, der schon seit 1905 hier tätige, Lehrer Richard Weber und die damalige Lehrerin Franziska Becker.
Lehrer Weber unterrichtete in Wallersheim bis zum Jahre 1936. Lehrer Weber kam aus dem Saarland, seine Frau, Margareta, geb. Backes von der Schweißtaler Mühle. Die Webers hatten zwei Töchter Gretchen und Dorchen. Die Erstere war Krankenschwester, die Letztere wohnte als Haustochter bei ihren Eltern. Franziska Becker, die damalige Lehrerin, war ledig, sie unterrichtete in Wallersheim von 1928 bis 1948.
Von 1936, bis zu seiner Einberufung zur Deutschen Wehrmacht, im Januar 1942, war Johannes Graen, geboren in Peine, Niedersachsen, unser Hauptlehrer. Zur Familie Graen gehörten die Ehefrau und die Kinder, Hans, Helmut und die Tochter Hertha. So wurde ich denn, Ostern 1942, durch die Lehrerin Franziska Becker, aus der Schule entlassen. Etwa um das Jahr 38/39 wurde das Schulkreuz vom Bild des Führers Adolf Hitler abgelöst.
Ebenso wurde der, bis dahin übliche Religionsunterricht, den bislang der Pastor abhielt, und das übliche Beten vor Unterrichtsbeginn verboten. Der nunmehrige Unterrichtsstoff bestand aus politischer Aufklärung, dem Vortragen des täglichen „Wehrmachtsberichtes aus dem Führerhauptquartier“, und gelegentlicher Judenhetze.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in Wallersheim eine dermaßen große Anzahl von Lehrpersonen, man kann ihre Namen und ihre Verweildauer in der Dorfchronik nachlesen. Die Gemeinde verkaufte das alte Schulgebäude später an einen auswärtigen Schneidermeister, der dann hier über mehrere Jahre hinweg eine Hosenfabrikation betrieb.
Das vor dem „Hüttenknopp“ liegende heutige Pfarrheim, wurde kurz vor dem Kriege als NS- Kindergarten erbaut.