Dieses einstige Doppelhaus war sicherlich früher einmal aufgeteilt worden. Zur damaligen Zeit bewohnte die Familie Valentin Gilles den hinteren Gebäudeteil. Valentin Gilles’ Ehefrau, Susanna Gilles, geb. Krämer, stammte aus “Krämer auf der Loch”. Der vordere Teil des Hauses, heute von Barbara Arlt, geb. Gilles, bewohnt, war zeitweise an “Rejten Jriet” und ihren damals noch ledigen Sohn “Nerles”, Margarete und Kornelius Spoo aus “Rejten Verdischt” v
ermietet. Zur Familie von Valentin Gilles gehörten die Töchter Elisabeth, genannt “Kills Lies”, die bis zu ihrem Wegzug aus Wallersheim im hinteren Gebäudeteil wohnte. Außerdem gab es die Töchter Anna und Elies.
Der alte “Kills Velten” bediente viele Jahre lang die damals noch mit Koks befeuerte Heizungsanlage unserer Alten Volksschule. Er war ein sehr humorvoller Mann, der immer einen Scherz parat hatte. Eines Morgens, vor Schulbeginn, sagte “Velten” zu einem schon sehr früh gekommenen Jungen: “Jong, jank hehm, dir hat keen Schull, der Schuler hat seng Been jebrauch.” Der besagte Schüler ließ sich das nicht zweimal sagen und lief sofort nach Hause. Als später der Lehrer Graen davon erfuhr, ließ er diesen Schüler sofort von zuhause abholen. Obwohl der Junge angab, dass “Gilles Velten” gesagt habe, sie hätten keine Schule, wurde der Ärmste kräftig verdroschen.
Der Überlieferung nach war der vordere Gebäudeteil früher das Haus der Familie Floß. Hier wohnte damals “Flauß Hannes”. Er hatte mehrere Söhne und Töchter. Mir ist bekannt, dass die Söhne alle bis zum Ende des Ersten Weltkriegs in den Erzgruben Deutsch-Lothringens arbeiteten. Nach dem verlorenen Krieg wurden alle Deutschen ausgewiesen. Einer der Ältesten war wohl Christian Floß. Er kaufte für sich und seine Familie das spätere “Flauß op der Höft”. Sein Bruder Nikolaus Floß baute sich ein Haus in den “Hofacker”. Der ledige Onkel Konrad, “Flauß Kunert”, lebte und arbeitete bis zu seinem Tod in “Flauß op der Herf”.