Das obere Morgenshaus ging aus dem unteren hervor. Der Erbauer, Franz Morgens, war der Bruder von Nikolaus Morgens sen. Seine erste Frau stammte aus Büdesheim, aus dieser Ehe ging eine Tochter hervor. Diese Tochter heiratete in die “Erseltsheck” (Neidenbach).
Die zweite Frau von Franz Morgens stammte aus Fleringen und war eine geborene Backes.
Aus dieser Ehe stammten mir noch zum Teil bekannte Nachkommen: “Amie”, Nonne in einem Kloster in Oberhausen, und “Marie”, die Klosterfrau in den USA wurde. Es gab bei den Morgens noch eine dritte Nonne, deren Name mir entfallen ist – ich glaube, sie hieß Magdalena. Schließlich gab es auch die ledige Näherin Katharina, die mir noch sehr bekannt war. Eine Tochter namens Klara war nach Kalenborn verheiratet.
Anna war nach Hinterweiler mit einem Mann namens Gitzen verheiratet. Von deren Sohn Johann Gitzen werde ich im Anschluss noch berichten. Die jüngste Margaretha war mit meinem Urgroßonkel Christian Meier, dem letzten Besitzer des früheren “Bureshauses” (heute “Peijels”), verheiratet. “Bures Chrest” und “Moricks Jriet” waren nach Chicago, USA, ausgewandert. Zum guten Schluss bleibt die Hauptperson der Morgens-Ära, Matthias, “Moricks Mättes”, über den es noch einiges zu berichten gibt –mir noch vorbehalten.
Matthias Morgens war der letzte Besitzer von “Moricks Erwischt”, welches der Familie Morgens angehörte. “Mättes” war ein Wallersheimer Original. Ledig geblieben, lebte er längere Zeit mit seiner Schwester Katharina zusammen, die er “Frau Holle” nannte. In den frühen Dreißiger- und wahrscheinlich auch schon in den Zwanzigerjahren nahm er seinen Neffen, den Sohn seiner Schwester Anna, Johann Gitzen aus Hinterweiler, zu sich. Sicherlich sollte dieser späterhin als Erbe eingesetzt werden. Johann besaß schon sehr bald eine Dreschmaschine, mit der er Landwirtschaft betrieb. Durch ein Feuer im Ökonomiegebäude etwa 1933/34 verbrannte auch die Dreschmaschine. Johann, der sich bereits einen Namen als “Reimer” gemacht hatte, verfasste nach diesem und anderen Schicksalsschlägen folgende Verse:
“Futsch ist futsch und hin ist hin, das Feuer fraß die Dreschmaschin. Die Kuh, die starb den Heldentod und half uns aus der Fleischesnot!”
Im Jahr 1935 ging Haus- und Grundbesitz von “Moricks Erwischt” in den Besitz der Familie Kewes aus Oberhersdorf über. Johann Gitzen hat diesen Verlust schwer überstanden. Matthias Morgens lebte seine letzten Lebensjahre im Altersheim in Körperich, wo er auch beerdigt wurde.
Die Familie Kewes hatte das Haus über viele Jahre hinweg vermietet. So wohnte die Familie Joseph Müller, früher “Hunsberg”, mehrere Jahre in diesem Haus. Es handelte sich um Joseph und Maria Müller, geborene Halenbach, mit ihren Kindern: Heinrich, Otto, Alois und Irmgard.
Erst nach dem Zweiten Weltkrieg zogen Peter Kewes und Anna, geborene Tölkes (sie stammte aus Ellwerath), in “Moricks Erwischt” ein. Ihre Kinder sind Willi, Christa, Martha (verheiratete Monix) und Brigitte. Willi Kewes, der spätere Besitzer, betrieb hier über viele Jahre eine größere Landwirtschaft. In den 1980er Jahren verkaufte er das gesamte Gebäude und das angrenzende Gelände und zog nach Obermehlen (wobei er einen großen Grundbesitz behielt).
Mittlerweile gibt es in diesem geschichtsträchtigen Haus schon wieder einen neuen Besitzer – die Familie Eichten.