[41] Schnegger ° *

“Schnegger” (Schneider).  “Schnegger”, mein Elternhaus, es ist ein sehr altes Bauernhaus. Meine Eltern waren Gerhard Weber und Maria/Lamberta, geb. Berg. Meine Mutter, “Amie” genannt, stammte aus “Thejs”. Mein Vater wuchs in “Schnegger”, dem Geburtshaus seiner früh verstorbenen Mutter Barbara, geb. Kohnen, auf. Meine Eltern, “Jirret” und “Amie”, heirateten im Herbst 1919. Aus ihrer Ehe gingen zwölf Kinder hervor: Maria, Johann (seit dem 13. Dezember 1943 vermisst), mein Bruder “Hanni” war Matrose, sein Schiff wurde durch englische Kriegsschiffe in der Adria versenkt. Katharina, Anton, “Meisch Ton”, Anna, jetzt komme ich, Barbara, Christoph (der heutige Eigentümer), Agnes, “Theiß Agnes”, Franz, Alois und Helene. Von meiner Geburt 1928 bis zum Jahr 1932 war mein Vater “Ortsvorsteher” von Wallersheim. Ich erinnere mich noch daran, dass neben unserer Haustür ein weißes Emailleschild mit der Aufschrift “Ortsvorsteher der Gemeinde Wallersheim” hing und ein Bekanntmachungskasten. Zu dieser Zeit war der Ortsvorsteher auch für die Unterbringung von sogenannten “Handwerksburschen” verantwortlich. Eine “Herberge”, wie sie Jahre später existierte, gab es damals noch nicht. Diese “Tippelbrüder” kamen gegen Abend, meistens wurde ihnen noch etwas zu essen gegeben. Dann mussten sie ihre Pfeife, Tabak und Streichhölzer abliefern, bekamen eine Decke und bezogen ihre Schlafstätte im Futtergang oder auf dem Heuboden.

Ich möchte noch hinzufügen, dass mein Elternhaus samt Stallung am 4. März 1945 durch die einrückenden Amerikaner in Brand geschossen wurde und fast vollständig ausbrannte. Mein Bruder Christoph, damals vierzehn, und meine Schwester Barbara, gerade sechzehn, sowie ich, gerade siebzehn geworden, mussten sehr hart arbeiten, um alles wieder aufzubauen. Nun möchte ich noch einige Informationen zur Herkunft meines Vaters ergänzen. Mein Vater, sowie seine beiden Geschwister, Katharina und Johann, wurden in “Linkes Enischt”, später “Jirreten”, genannt, geboren. Meine Großeltern Johann Weber, der aus “Berisch” (Berg) stammte, und Barbara, geb. Kohnen, die aus “Schnegger” stammte, zogen in das von den Kohnens gekaufte Haus ein. Im Jahr 1887 starb meine Großmutter bei der Geburt von Onkel “Hanni”. Ihr Bruder Anton Kohnen und dessen Frau Katharina, geb. Berg (aus “Schmitz Erwischt”), nahmen die beiden ältesten Kinder, meinen Vater Gerhard und meine Tante Katharina, zu sich.

Das Ehepaar Kohnen/Berg war kinderlos. Beide verstarben in den Mittzwanziger Jahren. Der Säugling Johann wurde von Großvaters Cousinen in “Spous” aufgezogen. 1911 wanderte Onkel “Hanni” nach Amerika aus. Als er 1967, ein Jahr vor seinem Tod, nach nunmehr 55 Jahren seine Heimat besuchte, sprach er noch perfekt  Wallersheimer “Platt”.

In “Schnegger” lebte bis zum Herbst 1931 auch noch Vaters lediger Onkel “Ihm Hennes”, Johann Kohnen. Ich kann mich noch gerade an ihn erinnern. 1921 ließ mein Großonkel das “Reinhardskreuz” errichten.

Die Geschwister meiner Großmutter Barbara Kohnen aus “Schnegger” waren: Gerhard, der Namensgeber für das Haus “Jiretten”; Johann, der Ältere, der ledig gebliebene “Ihm Hennes”; Anton, “Ihm Ton”, der in “Schnegger” einheiratete; dazu kam Johann, der Jüngere, den es nach Kopp verschlug.  Dann Katharina, sie war nach Basberg verheiratet. Beinahe hätte ich Nikolaus, genannt “Kläs”, vergessen – er war der einzige der Kohnens, der Militärdienst leistete, und zwar als Ulan (Schwere Kavallerie), die Dienstzeit betrug drei Jahre und war sehr hart. Kurze Zeit später starb der stolze Reitersmann – das gab es, der Erzählung nach, früher sehr oft.

Meine Urgroßeltern waren Jakob Kohnen, der Ältere, und Anna/Katharina, geb. Thielmann aus Rommersheim. Meine Ururgroßeltern in “Schnegger” waren Gerhard Kohnen und Klara, geb. Kreuz aus Orsfeld. Ich beende hier die Aufzeichnung meines Stammbaums, da dieser an anderer Stelle noch weitreichender aufgeführt wurde.